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Review: mcd - M Mixtape

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Beitrag  Mani So Okt 05, 2008 1:53 pm

mcd - eine Stimme, wie sie deutscher Rap selten ein zweites Mal gehört hat. Bereits in der RBA konnte sich "Dee" bereits einen Namen machen, indem er, alles in allem, recht erfolgreich gegen andere Rapper, wie Micro oder aber auch Pitvalid angetreten ist.

"Nun gut, jetzt wissen wir schonmal, was mcd in der RBA bereits geleistet hat, aber was kann er denn, wenn er Tracks außerhalb seiner Battles bringt?"

Darüber sollte sich definitiv jeder selbst ein Urteil bilden, doch man kann dem schon einmal vorausnehmen, das Mixtape lohnt sich definitiv, geladen zu werden. mcd ist ein Rapper sondergleichen. Sein Flow überzeugt und auch seine Vielfalt an Tracks geht den Hörern genussvoll an ihr Ohr. Selbstverständlich gehören zu einem Tape der besonderen Art ein Intro und ein Outro - So auch hier. Bereits das Intro erweckt die Neugier des Hörers und man kann durchaus behaupten, das Mixtape im weiteren Verlauf hält, was das Intro verspricht und geht weit darüber hinaus.

An zweiter Stelle folgt dann der erste reguläre Track, der den Titel "Schluss und vorbei" trägt. Zusammen mit Mob.Inc stellt "Dee" sein Können in Sachen Battlerap unter Beweis und das zweifelsohne nicht erfolglos. Textlich und flowtechnisch auf hohem Niveau zeigen alle drei Rapper, dass sie sich von der Menge abheben.

Etwas ungewöhnlich mag vielleicht der dritte Titel auf die Hörer wirken, aber nicht, weil er seltsam klingt, sondern, weil es wohl eher unüblich ist, bereits an dritter Stelle einen Track mit dem Titel "Auf Wiedersehen" zu bringen. Allerdings kann man getrost behaupten, dass sich das bezahlt macht, denn der Track, mit Konse, der den Featuregast an dieser Stelle darstellt, regt zum Nachdenken an und vermittelt sehr gekonnt, was die Artisten zum Ausdruck bringen wollten. Schon dem Beat gelingt es, die Hörer in seinen Bann zu ziehen und auf eine derartige Nachdenklichkeit, die der Track mit sich bringt, einzustellen.

Im Folgenden ist der "Deezy Maneezy Skit" zu hören: Der Stil mag Geschmackssache sein, aber definitiv für einige Schmunzler zur Abwechslung gut.

"Was ist real? Was ist Traum?"

Alltägliche Fragen, die den Menschen Tag für Tag auf's Neue beschäftigen, wobei niemand wirklich auf die "Wahrheit" stößt. Nun, auch Ezy und mcd mag dies in der Richtung vielleicht nicht gänzlich gelungen sein, aber sie decken einige Seiten auf, die sich zwischen grauen Plattenbauten und prunkvollen Villen in ganz Deutschland abzeichnen.

Anschließend ist eine abwechslungsreche Mischung von Tracks zu hören:
"Alk-Atraz" zusammen mit donJohn und Rickbo, "Kaffee und Kippen", der in Zusammenarbeit mit MissSpitty entstanden ist und eine sehr entspannte Atmosphäre mit sich bringt, und letztendlich folgt noch einmal ein Skit, um etwas Neues in das Schema einzubringen, was definitiv gelingt.

Im Anschluss ist eine weitere Zusammenarbeit von "Dee" und Mob.Inc zu hören, allerdings mit ergänzendem Part von Ganesch - "4 MC's"
Und diese vier zeigen, dass sich auch noch im Folgenden viel niveauvolles zeigen wird, was Text und Technik angeht. Danach folgen noch einige weitere Tracks, auf die an der Stelle hier nicht weiter eingegangen werden soll, damit nicht gänzlich ein Bild im Vorhinein entsteht.

Dennoch gibt es einige weitere nennenswerte Tracks, wie den Collabotrack "Champion's League", der seinen Titel nicht unverdient trägt. Eine Zusammenstellung sehr variierender und durchaus angenehm anzuhörender Stile darstellt.

Aber, man hört ja von Tag zu Tag, dass sich viele vermeintliche Musiker ausschließlich mit Musik beschäftigen wollen und behaupten, Musik wäre ihr Leben. Nach dem "Part meines Lebens", der in Zusammenarbeit mit Knuste entstanden ist, sollte spätestens klar sein, es setzt sich eigentlich kaum jemand in einer derartigen Art und Weise mit Musik auseinander, wie mcd.

Nach und nach wird mehr und mehr deutlich, warum dieses gute Stück Musikgeschichte verschiedenster Richtungen und Stile vereint:
Mit dem Track "Drawn Together", auf dem Timo Supremo mit vertreten ist, zeigt mcd, dass er sehr variabel ist und einen sehr eigenen Stil pflegt. Möglicherweise ist dieser Track bereits vom Hookbeats Produceralbum "dat Ding hat'n Haken" bekannt, was an sich ja schon viel zu heißen vermag.

Ein weiterer Höhepunkt zeigt sich im Track "Fort von hier", der mit dem allseits bekannten Syntheciser zusammen entstand. Wieder ein Stück, dass zum Nachdenken anregt und durch gekonnte Raptechnik, wie auch einen angenehmen Beat und elegant formulierte Lyrics besticht.

"Was soll nach so einer großen Vielfalt an Tracks denn noch folgen? Das Mixtape hält doch bereits mehr, als es verspricht."

Korrekt, aber damit nicht genug - "Who is who"
Dieses Djin-Feature zeigt ein weiteres Mal auf, dass sich das "M" Mixtape nicht nur durch gekonnte Technik, gute Lyrics und passend ausgewählte Beats auszeichnet, sondern auch durch niveauvolle Auswahl der Featurepartner.

Im Folgenden erwähnenswert sind noch die Tracks "Taxi Taxi" und "Würd ich Geld haben", die noch einmal das ganze Werk um ein gutes Stück Musik bereichern, bevor das Tape durch das Outro abgerundet wird.

Konse schrieb:
Für mich ist dieses Stück definitiv das Tape des Jahres 2007

Dieser Meinung kann man sich, rückwirkend betrachtet, zweifelsfrei anschließen. Ein sehr gelungens Gesamtbild, dass im Einzelnen durch routinierte Technik und atemberaubende Lyrics besticht.

Auf mcdRap.de kann es geladen werden, für diejenigen, deren Interesse nun entflammt ist.
Mani
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